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Viadukt Moresnet

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4850 Plombières / Belgien

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Kurzporträt

Gemeinde:
Plombières
 
Ort:
Moresnet
 
Höhenlage:
175 Meter
 
Bezeichnung:
Viadukt von Moresnet
 
Besonderheit:
einer der längsten stählernen Bahnviadukte Europas
 
Lage im Becken der Göhl:
über der Göhl – 12.500 m ab Quelle und in 40.500 m Entfernung zur Maas
 
Zu besichtigen:
„Maison du Terroir“ in Moresnet
 

 

Sehenswertes

8.
Der Viadukt von Moresnet

 

Die Bahnstrecke 24, die während des Ersten Weltkrieges von der deutschen Besatzungsmacht erbaut wurde und von Aachen über Montzen und Visé nach Tongres führt, sollte damals den Hafen von Antwerpen mit Preußen verbinden, ohne durch ein unerobertes und neutrales Land wie die Niederlande zu führen und damit eine Abhängigkeit von diesem zu vermeiden.

Diese Strecke sollte militärische Truppen- und Materialtransporte in Richtung flämischer Front ermöglichen.

Ein beträchtliches Hindernis galt es auf dieser strategischen Bahnstrecke zu überwinden: die Überquerung des Göhltales im Bereich von Moresnet.

Der Bau erforderte knapp 12.000 Mann, 26 Monate Arbeit, und das rund um die Uhr: 8.000 Belgier, 2.000 Deutsche, 1.500 russische Gefangene (von denen 9 auf dem Friedhof von Moresnet begraben sind), aber auch Kroaten, Italiener und Ungarn.

Der Viadukt von Moresnet, der aus 22 doppelspurigen Stahlbrückentafeln besteht, wird durch zwei Widerlager, fünf Widerlagerpfeiler und sechzehn gewöhnliche Pfeiler aus Stahlbeton gestützt. Jede Stahlbrückentafel hat eine Spannweite von 48 Metern (entspricht einem halben Fußballfeld) und wiegt rund 750 Tonnen (das elffache eines Airbus A320). Die Gesamtlänge der Brücke beträgt 1.120 Meter, die Höhe zwischen 23 und 58 Meter. Eine Stahlbrückentafel ist 6,5 Meter hoch. Es handelt sich hierbei um einen der längsten stählernen Bahnviadukte Europas.

Der Viadukt, der den Ersten Weltkrieg völlig unbeschadet überstanden hatte, wurde am 10. Mai 1940 von der belgischen Armee zerstört. Ein Pfeiler und zwei Stahlbrückentafel wurden dem Erdboden gleichgemacht.

Nachdem die Brücke von der deutschen Besatzungsmacht rasch wieder aufgebaut worden war, wurde sie von zwei Türmen der Flugabwehr flankiert und ständig von Patrouillen überwacht.

Am 10. September 1944 ließ die deutsche Armee auf ihrem Rückzug den Viadukt in der Hoffnung, die amerikanische Armee zu bremsen, sprengen. 11 von 22 Stahlbrückentafeln, 3 Widerlagerpfeiler und ein gewöhnlicher Pfeiler wurden zerstört. Auch mehrere Häuser des Dorfes Moresnet wurden beschädigt. Knapp fünf Jahre sollte es dauern, bis die Schäden behoben waren.

Heute werden 70% des Güterverkehrs zwischen dem Hafen von Antwerpen und Deutschland über den Viadukt geführt. Täglich überqueren ihn rund 50 Züge pro Fahrtrichtung, vorwiegend in der Nacht.

Damit der Viadukt den künftigen Erfordernissen gerecht wird, hat die belgische Bahngesellschaft (SNCB) umfassende Renovierungsarbeiten unternommen, um eine Fahrtgeschwindigkeit von 60 km/h (20km/h vorher) zu ermöglichen und die Maximalbeladung der Züge entsprechend den europäischen Normen zu erhöhen.

Die Renovierung des Viaduktes hat auch eine Verbesserung des Komforts für die Anwohner gebracht. Das technische Konzept mit langen, geschweißten Schienen, kombiniert mit Beschotterung, sollte den durch den Zugverkehr erzeugten Geräuschpegel senken.

Der renovierte Viadukt wurde am 2. Oktober 2004 eingeweiht. Die Kosten der Arbeit beliefen sich auf über 28 Millionen Euro.

Der Viadukt von Moresnet ist in die Eisenbahngeschichte Europas eingegangen. Einst diente er als strategisches Kriegswerkzeug, heute verbindet er Belgien und die Länder des Ostens. Ein schöner Viadukt, ein schönes Symbol.

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